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Santiago Calatrava

Der valencianische Architekt Santiago Calatrava wurde 1951 geboren und hat sich insbesondere mit der Konstruktion von Brücken einen Namen gemacht. Der gebürtige Valencianer, der mit seinen organisch-futuristisch anmutenden Werken weit über seine Heimat hinaus anerkannt ist, schuf so bedeutende Bauten wie die New Yorker U-Bahn-Station World Trade Center, den TGV-Bahnhof in Lyon, die Berliner Kronprinzenbrücke sowie unzählige Bauwerke in seiner Heimat und in vielen weiteren Ländern. Barcelona verdankt dem Architekten eines seiner jüngsten und zugleich charakteristischsten Wahrzeichen, die Fernmeldeantenne der spanischen Telefongesellschaft Telefonica im Park Montjuic auf Barcelonas gleichnamigem Hausberg. Die futuristisch wirkende, komplett in weiß gestaltete Antenne ist von vielen Teilen Barcelonas aus sichtbar und wird von den Einwohnern als eines der modernsten Wahrzeichen ihrer Stadt geschätzt.

Santiago Calatrava

Dieses Bauwerk von Santiago Calatrava befindet sich in Valencia. ©LenaKozlova

Eingeweiht wurde die 136 Meter hohe Konstruktion 1991 anlässlich der Olympischen Sommerspiele, die im folgenden Jahr in Barcelona ausgetragen wurden. Im Zuge der Vorbereitung auf die Spiele schuf die Stadtverwaltung im Park Montjuic einen weitläufigen olympischen Komplex, der sich in die malerische Landschaft des Montjuic einfügt und die bereits im Rahmen der Weltausstellung von 1929 eingerichteten Sehenswürdigkeiten ergänzt. Die Plaça d’Europa, auf der die Telekommunikationsantenne Calatravas steht, befindet sich in unmittelbarer Nähe des Olympiastadions auf dem Olympiagelände und bietet Besuchern einen beeindruckenden Ausblick über die südlichen Stadtteile Barcelonas. Die Funkantenne beherrscht den Platz als zentrales Element. Inspiriert wurde das imposante Bauwerk von einem Sportler, der die olympische Fackel trägt und der aus dem umgebenden Wasserbecken aufzusteigen scheint. Die Verbindung zum Element Wasser wird durch den wellenförmigen Sockel aus Stahlbeton verstärkt, der Becken und Turm zu einem einheitlichen Gesamtkunstwerk macht.

Der Park Montjuic mit der symbolträchtigen Plaça d’Europa und Calatravas Fernmeldeantenne stellt heute eines der beliebtesten touristischen Ziel dar, das dank der Anbindung an das städtische Busnetz sowie die 1928 eingerichtete Standseilbahn zwischen der Bergstation und der Metrohaltestelle Paral-lel vom Stadtzentrum aus leicht zu erreichen ist. Auch bei den Einwohnern Barcelonas ist der Montjuic als Ausflugsziel besonders an Wochenenden und während der Sommermonate sehr beliebt.

Neben der Fernmeldeantenne der Telefonica entwarf Santiago Calatrava in Barcelona ebenfalls die weit weniger bekannte Brücke Bac de Roda im Norden Barcelonas. Auch dieses Bauwerk wurde im Zuge der Vorbereitung auf die Olympischen Spiele konstruiert und ist eine der ersten Brückenbauten Calatravas, der sich inzwischen vorrangig diesem Gebiet widmet. Die knapp 70 Meter lange Brücke Bac de Roda, die ebenfalls komplett in weiß gehalten ist, verbindet die Stadtteile Sant Andreu und Sant Marti und besticht mit ihren geschwungenen Bögen ebenfalls durch das moderne, organisch wirkende Design, das so charakteristisch für Calatravas Bauwerke ist.


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