Der Reiseführer für Barcelona und Umgebung.

Sant Marti

Barcelona ist die Hauptstadt der spanischen Provinz Katalonien. Mit seinen 1,6 Millionen ist die Metropole Barcelona gleich hinter Madrid die zweitgrößte Stadt Spaniens. Im europäischen Ranking belegt die katalanische Hauptstadt übrigens den 10. Rang unter den bevölkerungsreichsten Städten. Barcelona besteht wiederum aus 10 Bezirken, die sich nochmals in diverse Stadtteile aufgliedern. Der wohl schönste und aufregendste Stadtbezirk Barcelonas ist Sant Martí. Dieser ist bei den Bewohnern und Touristen in erster Linie wegen seiner vielen Badestrände, die sich entlang der fast drei Kilometer langen Küste von Sant Martí aneinanderreihen.

Im Osten Barcelonas gelegen grenzt Sant Marti die spanische Stadt Sant Adrià de Besòs und die anderen Stadtbezirke, wie Sant Andreu, Ciutat Vella, Eixample und Horta-Guinardó. Flächenmäßig ist Sant Martí der viertgrößte und mit mehr als 230.000 Bewohnern der zweitgrößte Bezirk in Bezug auf die Bevölkerung der katalanischen Metropole. Die geschichtliche Entwicklung Sant Martís geht bis auf das 11. Jahrhundert zurück. Zu der damaligen Zeit begann das ursprüngliche Dorf Sant Martí langsam mit dem Stadtgebiet Barcelonas zu verschmelzen. Dabei spielte in erster Linie der Bau eines Kanals zur Bewässerung der Ackerflächen rund um Barcelona die entscheidende Rolle.

Bis zum 17. Jahrhundert reichte Sant Martí schließlich bis an die Stadtmauern Barcelonas heran. In der Mitte desselben Jahrhunderts siedelten sich rund um Sant Martí erste gewerbetreibende Betriebe und Handwerker an. In der weiteren Entwicklung Sant Martís entstanden hier die fortschrittlichsten und agilsten Industriegebiete von ganz Spanien. Schließlich wurde Sant Martí im Jahr 1914 in die spanische Großstadt Barcelona eingemeindet.

Zuvor im 18. Jahrhundert war besonders der Bezirk Poblenou der Motor der beginnenden Industrialisierung in der Gegend um Sant Martí. Diese Entwicklung wurde zum einen von der günstigen geografischen Lage begünstigt. Die Verfügbarkeit von Wasser in mehr als ausreichender Menge und die unmittelbare Nähe zum Hafen Barcelonas verschaffte den aufstrebenden industriellen Unternehmen in Sant Martí einen unschätzbaren Wettbewerbsvorteil gegenüber der Konkurrenz in anderen Regionen Spaniens. Außerdem verstanden es die Stadtväter von Sant Martí, viele Unternehmer durch niedrige Grundstückspreise und durch die Gewährung von ebenfalls niedrigen Steuern in die Gegend um Sant Martí zu locken.

Bis Ende des 19. Jahrhunderts gelang es, die Menge der in Sant Martí ansässigen industriellen Fabriken zu vervierfachen. Ganz am Anfang der Industrialisierung siedelten sich aufgrund des vorhandenen Wassers vor allem Mühlen in der Gegend an. Später kamen industrielle Unternehmen aus der Textilindustrie hinzu. Aus den Gerbereien entwickelten sich unter anderem die bedeutendsten Unternehmen der spanischen Chemiebranche. Das Ergebnis war der Wandel Sant Martís vom bäuerlichen Dorf zu einem reinen von der Industrie und von Arbeitern geprägten Stadtbezirk von Barcelona, der sich wiederum in insgesamt zehn verschiedene Stadtteile aufteilt.


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