Der Reiseführer für Barcelona und Umgebung.

Eixample

Eixample liegt nördlich der Plaça Catalunya und schließt direkt an die Altstadt an. Der Stadtteil hebt sich von der übrigen Stadt unübersehbar durch seine markante schachbrettartige Straßenführung ab. In diesen typischen Häuserblöcken erwartet den Besucher mit unzähligen Gebäuden im Stil des Modernisme, der katalanischen Variante des Jugenstils, eine einzigartige Architektur. Er begegnet auf Schritt und Tritt den Werken des großen Baumeisters der Stadt, Antoni Gaudí. Die Allee Passeig de Gràcia führt ihn von der Plaça Catalunya mitten durch den elegantesten, auch „Quadrat d’Or“ genannten Teil des Eixample. Das goldene Quadrat beherbergt die Boutiquen der großen internationalen Modedesigner, unzählige Restaurants – vor allem der gehobenen Klasse – und gleich zwei der bekanntesten Bauwerke Gaudí’s.

Sagrada Familia

Eixample ist besonders durch seine eindrucksvollen Bauwerke bekannt.

Die Geschichte des Eixample beginnt in der Mitte des 19. Jahrhunderts. Die Stadt Barcelona drohte „aus allen Nähten zu platzen“. Nach den Ideen des Stadtplaners Ildefons Cerdà entstand an der Stelle der alten Stadtmauern und einiger anschließender Dörfer eine Erweiterung (katalanisch: Eixample) nach dem Vorbild amerikanischer Städte: Schnurgerade, breite Straßen trennen quadratische Häuserblocks mit großen Innenhöfen. Dank der abgeschrägten Ecken der Blocks sind die ohnehin schon großzügig gebauten Kreuzungen noch übersichtlicher. Der neue Teil Barcelonas war für das Industriezeitalter gewappnet. Einer der elementaren Gedanken Cerdà’s, die Grünflächen in den Innenhöfen, konnte sich allerdings auf Dauer nicht durchsetzen. Die Höfe sind heute überwiegend bebaut.

Die Architektur des Stadtteils ist durch den Modernisme Català den katalanischen Jugendstil, geprägt. Dessen berühmtester Vertreter, der Architekt Antoni Gaudí begann im Jahr 1883 mit dem Bau der legendären, bis heute nicht fertig gestellten Kathedrale Sagrada Família. Das Casa Milà, auch “ La Pedrera“, das Steinbruchhaus genannt, besticht durch seine Formen: Gaudí hat konsequent auf gerade Linien und rechte Winkel verzichtet. Das farben- und formenprächtige Dach wird mit Kaminen, die teilweise an Soldaten auf der Wacht erinnern, gekrönt. In der „Belle Etage“, einer Dachgeschoss-Wohnung mit der Original-Einrichtung der 20er Jahre des letzten Jahrhunderts kann heute eine Kunstausstellung über das Werk Gaudí’s besichtigt werden. Wie das Casa Milà liegt auch das [Casa Batlló direkt an der Passeig de Gràcia. Das Gebäude ist seit 2005 Teil des Weltkulturerbes der UNESCO. Gäste, die im Eixample auf den Spuren des Modernisme wandeln, sollten sich das Hospital de Santa Creu i de Sant Pau, das Gebäude der Fundació Antoni Tàpies mit der Sammlung des Künstlers und das Museu del Modernisme Català nicht entgehen lassen. Als neueste Attraktion der Stadt erwartet ihn mit dem Torre Agbar ein in vielen Farben schillernder, 142 m hoher Büroturm. Der Parc de Joan Miró macht den Besucher mit den höchst eigenwilligen Skulpturen des Künstlers vertraut und lädt mitten in der Stadt zu einem Bummel im Grünen ein.


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