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Kloster und Naturpark Montserrat

Wer nach einigen Tagen ein wenig Pause braucht von den Sehenswürdigkeiten der Metropole Barcelona, dem bietet sich ein abwechslungsreicher Tagesausflug zum Kloster Montserrat an. Nur 70 Kilometer vom Zentrum Barcelonas entfernt, ist dort ein Stück spannende Kirchengeschichte als auch eine landschaftlich beeindruckende Kulisse zu entdecken.

Der zersägte Berg

Monastery im Berg Montserrat

Monastery im Berg Montserrat

Das Kloster Santa Maria de Montserrat ist in den gleichnamigen Berg „eingebaut“. Die entstandene Kulisse ist das Besondere dieses Ortes. Der zersägte Berg, was Montserrat übersetzt bedeutet, ist über 1000 Meter hoch und schon von weitem zu erkennen. Wer mit dem Auto oder auch Motorrad über die grandiosen Serpentinen der gut ausgebauten Straße sich dem Gipfel nähert, der ahnt bereits, was sich ihm dort oben bieten wird. Ein wunderbares Panorama tut sich auf, und bei der meist guten Fernsicht reicht der Blick bis Barcelona, wobei die Stadt selbst hinter dem vor Barcelona liegenden Berg Tibidabo versteckt bleibt.

Mit der Zahnradbahn hinauf

Erwähnte Straße führt bis zum Kloster Montserrat. Bis zum Gipfel des Berges sind es allerdings noch weitere 300 Höhenmeter. Diese lassen sich fast zur Gänze bequem mit einer Zahnradbahn zurücklegen. Fast am Gipfel laden gut erschlossene und ausgeschilderte Wanderwege zur Erkundung des Naturparks ein. Je nach Lust und Kondition kann man verschieden lange Wege auswählen. Sie führen zu verlassenen Einsiedeleien und bieten einen sich immer wieder verändernden Blick über Katalonien. Trotz der guten Wege sollte unbedingt festes Wanderschuhwerk getragen werden. Da ein Naturpark auch immer zum Schutz einer empfindlichen Vegetation angelegt wird, sollte man im allgemeinen Interesse auch die vorgegeben Wege nicht verlassen.

Ein Kloster im Widerstand

Das Kloster selber geht auf erste Bauten aus dem Jahr 880 nach Christus zurück. Gesichert weiß man die Begründung von 1025. Eine im 12. Jahrhundert gefundene Schwarze Madonna wird dort noch heute ausgestellt. Ihr werden Wunder zugeschrieben, was bis heute einen Teil der Besucherströme erklärt. Auch bekannte Persönlichkeiten verschiedener Epochen waren schon dort: Papst Benedigt XIII., Cervantes, von Humboldt, Carlos I., Felipe II., Ludwig XIV und Kolumbus. Dieser benannte eine entdeckte Antilleninsel 1493 in Erinnerung in diese Pilgerfahrt Montserrat. 1811 wurde das Kloster zerstört, das Benediktinerkloster wurde wieder aufgebaut. Zur Zeit der Franco-Diktatur in Spanien leistete man dort Widerstand und sprach etwa trotz Verbot weiter Katalanisch, auch in den abgehaltenen Messen. Viele Verfolgte der Diktatur wurden dort versteckt, mehr als 20 Mönche wurden in Folge deswegen hingerichtet. Für die Katalanen ist das Kloster an diesem Ort Montserrat daher bis heute ein sehr starkes Symbol für die katalanische Eigenständigkeit und die Auflehnung gegen jede Form von Unterdrückung.

Aus beschriebenen Gründen ist eine Anfahrt mit dem Auto besonders reizvoll. Aber Montserrat ist auch gut mit der Bahn von Barcelona aus zu erreichen (Weitere Informationen zu den öffentlichen Verkehrsmitteln in Barcelona). Von der Haltesstelle der Bahn gibt es dann eine Seilbahn, die zur Zahnradbahn hinaufführt.


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