Der Reiseführer für Barcelona und Umgebung.

Nou Barris

Nou Barris ist ein im Norden gelegener Stadtteil Barcelonas. Der Name enthält das katalanische Wort „Nou“ für die Zahl neun. Genau genommen ist Nou Barris nämlich ein Bezirk, der selbst früher aus eben diesen neun Stadtteilen bestand. Mittlerweile besteht der Bezirk Nou Barris aus dreizehn Stadtteilen. Er erstreckt sich auf einer Fläche von über 8 Quadratkilometern und wird westlich begrenzt vom Bezirk Horta-Guinardo und im Osten vom Bezirk Sant Andreu. Hier leben heute etwa 160.000 Menschen.

Nou Barris

In Nou Barris findet man den bekannten Central Parc.

Stadtgeschichtlich interessant ist, dass dieses noch recht neue Viertel Nou Barris heute als sehr lebendig und schön wahrgenommen wird. In den 1950er Jahren erfolgte eine unkontrollierte Zuwanderung aus dem Süden von Spanien , billige Unterkünfte waren gefragt. In den 1990er Jahren kam eine zweite Zuwanderungswelle aus Osteuropa, Südamerika, Pakistan und den Phillipinen.
So mußte 1997 ein Stadtteilentwicklungsplan gemacht und umgesetzt werden. Ungenutzte Gebäude wurden abgerissen, fast 2000 neue unterirdische Parkplätze wurden geschaffen. Nou Barris hat heute so die meisten Grünflächen von Barcelona. Der Parc Central ist mit 17 Hektar Größe der zweitgrößte Park in Barcelona. 2007 gewann dieser Park von Nou Barris den internationalen Städte-Landschafts-Preis IULA. Die Jury belohnte Nou Barris für eine städtebaulich gelungene Integrationsleistung in einem rasch gewachsenen und multikulturellen Viertel von Barcelona.

Weitere sehenswerte Parks sind der Parc Turo de la Peira und der Parc Esportiu de Can Drago, wo man einfach die Füße ausstrecken und die Seele baumeln lassen kann.
Wasserfontänen spenden Feuchtigkeit und Kühlung, und in der Nähe des Zentralen Parks ist noch ein Stück des wieder restaurierten Dosrius Aquädukts zu besichtigen.
Wie man heute weiß, braucht ein Stadtteil für die Selbst- und Fremdwahrnehmung der eigenen Identität ein Zentrum. Dieses war durch die beschriebene ungeplante Zuwanderung nicht gegeben. Im Stadtrat erkannte man die Notwendigkeit und wandelte das alte Krankenhaus in ein Bürgerzentrum. Von seiner historischen Bedeutung und Architektur ist es einen Besuch wert. Es beherbergt unter anderem das Stadtarchiv und eine der größten öffentlichen Bibliotheken in Barcelona. Auch einige große Universitäten sind hier angesiedelt und geben dem Viertel so neue und frische Energie. Einige Museen laden zum Besuch, besonders zu nennen wäre das Museum Picasso, das Museum Joan Miro, das Schiffahrtsmuseum und ein Museum zur Vereinsgeschichte des weltbekannten städtischen Fussballclubs FC Barcelona.

Durch die Metro mit den Stationen Viliapicina, Lucmajor, Via Julia und Trinitat Nova ist Nou Barris mit dem Zentrum Barcelonas gut verbunden. Für die Fahrt sollte etwa 20 Minuten eingeplant werden. Man kann sich aber durchaus auch in Nou Barris die Nacht um die Ohren schlagen. Hotels und Restaurants finden sich viele, gute und auch originelle. Mit Glück kann man in der Veranstaltungsarena Razzmatazz ein internationales Konzert besuchen oder sich in den kleinen Clubs und Bars (Roxy, Chupito Bar, Nasty Mondays, Liquid und viele andere) vergnügen.


Schlagwörter:

Kategorien: