Der Reiseführer für Barcelona und Umgebung.

Sant Andreu

Im Nord-Osten der Millionenmetropole Barcelona liegt das drittgrößte Viertel der Stadt, in dem Spanienurlauber gerne ihre Ferienzeit verbringen: Sant Andreu, das sich in die Bereiche Sant Andreu, La Sagrera, La Trinitat Vella, Baró de Viver, Navas, El Congrés i els Indians und El Bon Pastor gliedert. Der Bezirk verfügt über eine Fläche von rund 6,5 Quadratkilometer und ist von etwa 160.000 Menschen bewohnt, etwa 50.000 davon leben in der Altstadt. Neben dem Viertel Sant Andreu befindet sich der Fluss Besós.

Die Konfiguration des Bezirks Sant Andreu erfolgte im Jahr 1984, in dem die Stadt Barcelona ihr Territorium in zehn Stadtviertel aufteilte. Der älteste Teil des bezaubernden Viertels ist das Zentrum, San Andreu de Palomar, seine Grenzen sind die Eisenbahnschienen, die Meridiana Aveneu, eine der Hauptstraßen Barcelonas, Paseo de Santa Coloma, Riera de Horta und Street Rovira i Virgili.

Die erste schriftliche Erwähnung der Altstadt – früher ein kleines Dorf, begrenzt vom Fluss Besós, von den Stadtteilen Sant Marti Provençals und Moncada i Reixac sowie dem Berggebiet Sierra de Collserola – stammt von 922, in dem ein Dokument die Erbschaft des Ortes Palomar bestätigte.
San Andreu de Palomar liegt beschaulich inmitten einer fruchtbaren Ebene, die Menschen lebten dort früher großteils von der Landwirtschaft. 954 wurde erstmals die Bewässerung der Felder durch einen Kanal ermöglicht, im 11. Jahrhundert entstand um die Kirche als Ortskern die erste größere Besiedelung des Gebietes. Im 16. Jahrhundert bestand das Dorf fast ausschließlich aus Bauernhäusern, die Bewohner bezeichneten sich als organisierte Mittelschicht des Landes. Der Warenhandel blühte dank der guten Straßenverbindungen aus der Römerzeit. Im 19. Jahrhundert griff die Industrialisierung um sich und es entstanden in San Andreu de Palomar viele große Unternehmen, hauptsächlich Textilbetriebe. Im Jahr 1897 unterzeichnete Königin Maria Christina eine Verordnung, in der die Angliederung des Ortes Sant Andreu de Palomar an Barcelona beschlossen wurde. Heute ist die Altstadt kultureller und gesellschaftlicher Mittelpunkt des Stadtteils Sant Andreu.

Ein Highlight für Touristen ist vor allem die alte Pfarrkirche mit dem beeindruckenden Glockenturm und der großen Kuppel, außerdem die gotische Parish Pacia Sant aus dem 19. Jahrhundert mit ihrem sehenswerten Mosaikboden und dem wunderschönen gerippten Spitzbogen-Gewölbe.
Es können außerdem Ausflüge in die Umgebung unternommen werden, beispielsweise in die etwa 11 Hektar große Berglandschaft der Sierra de Collserola oder in die umgebenden Flusstäler. In diesem Gebiet findet man aufgrund der frühen Entstehung des Massivs vor 300 Millionen Jahren eine Vielzahl an metamorphen Materialien. Man kann dort aber auch die bunte Pflanzenwelt genießen und Tiere wie Falken, Habichte, Wildschweine, Füchse, Wiesel, Dachse oder Salamander beobachten. Der höchste Gipfel der Gebirgskette ist der Tibidabo, von dem aus man einen spektakulären Blick auf Barcelona, bis hin zur umliegenden Küste, genießen kann. Weiter befinden sich dort eine Kirche, ein Vergnügungspark und ein Fernsehturm.


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