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Trinkgeld geben in Barcelona

Bis vor wenigen Jahren war es in Barcelona üblich und auch notwendig, im Restaurant ein angemessenes Trinkgeld zu geben. Das Personal wurde zum Teil so schlecht bezahlt, dass es einen großen Teil der Lebenshaltungskosten nur damit bestreiten konnte. Inzwischen hat sich zum Glück vieles geändert – die Mindestlöhne wurden gesetzlich geregelt und etwas erhöht, sodass der Gast kein schlechtes Gewissen mehr haben muss, wenn er wegen schlechter oder unfreundlicher Bedienung auf das Trinkgeld verzichtet. Die spanische Verbraucherschutzorganisation CECU geht sogar so weit zu sagen, dass Trinkgeld schlicht überflüssig ist. Ihrer Meinung nach sollte der Service immer gut sein und nicht extra honoriert werden müssen. Doch natürlich freuen sich die Kellner nach wie vor über diese Form der Anerkennung.

Im Restaurant

Ratgeber: Trinkgeld in Barcelona

Ratgeber zum Thema: Das angemessene Trinkgeld in Barcelona.

In den letzten Jahren ist die Höhe der Trinkgelder stetig gesunken. Heute gibt man selten mehr als 5 % des Rechnungsbetrages, auch wenn in vielen Reiseführern noch immer bis zu 15 % empfohlen werden. Wichtiger als die Höhe ist die Art und Weise, wie die kleine Geste überreicht wird: Anders als im deutschsprachigen Raum ist in ganz Katalonien das Aufrunden ein absolutes Tabu. Wer dem Kellner mit den Worten „stimmt so“ Geldscheine in die Hand drückt, erntet mehr als nur absolutes Unverständnis. Der stolze Spanier wird das Trinkgeld als Almosen empfinden und in seinen Gefühlen sehr verletzt sein. Besser, man lässt sich das Wechselgeld auf den Cent genau herausgeben und lässt beim Verlassen des Lokals diskret ein paar Euro auf dem Tisch liegen. Kleine Münzen sollte man auf jeden Fall einstecken. Zwei- oder Fünf-Cent-Münzen zurückzulassen wird als große Unhöflichkeit angesehen.

Auf dem Restaurant-Parkplatz

Viele Restaurants verfügen über bewachte Parkplätze, wo man sein Fahrzeug während des Essens abstellt. Der Parkjunge erhält in der Regel einen Euro, wenn er den Autoschlüssel zurückgibt. Wer häufig mit Kreditkarte bezahlt, sollte also nach Möglichkeit immer einige Münzen in der Tasche haben.

In der Bar

In zahlreichen Bars befindet sich ein „bote“ genannter Topf, in den das Trinkgeld geworfen wird – man darf sich auch nicht wundern, wenn diese Aktion von einem entsprechenden Ausruf des Personal begleitet wird. Ob dieser Ruf als Anerkennung für den Geber oder als Animation für andere gilt, ist nicht eindeutig geklärt. Am Ende des Tages wird der Topf geleert und der Inhalt gerecht unter allen Angestellten aufgeteilt.

Im Hotel

Am ersten Tag lässt man für das Zimmermädchen ein paar Euro auf dem Nachttisch liegen. Die Faustregel: Je nach Preisklasse des Hotels etwa ein bis zwei Euro pro Tag. Für Kofferträger oder Boten, die Besorgungen erledigen, sind ebenfalls ein bis zwei Euro angebracht.

Im Taxi

Taxifahrer erwarten kein Trinkgeld, sind jedoch froh, wenn sie nicht auf den Cent genau herausgeben müssen. Auf den nächsten Euro aufrunden ist also völlig in Ordnung.

Beim Friseur

Das Trinkgeld beim Friseur hängt vom Service, der Behandlung und von der Rechnungssumme ab. Grundsätzlich sollte man zwischen zwei und drei Euro einkalkulieren, die man nach dem Bezahlen der Rechnung in eine dafür vorgesehene Box wirft. Auch im Dienstleistungssektor ist es üblich, dass die gesammelten Trinkgelder zwischen allen Angestellten geteilt werden.


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